Saisonrückblick Eva Herzog

Rennbericht 2024

Meine zweite Saison in der Juniorinnen Kategorie startete Ende Februar mit drei Be- werben in Griechenland, auf den Salamina Inseln. Es gab zwei C1 Rennen und eines der Klasse „Junior-Series“, für das man die meisten Punkte bekommt. Da ich letzte Saison sehr gute Ergebnisse lieferte, startete ich diese Saison immer aus der ersten Reihe. Außerdem war ich nun offiziell im KTM Factory MTB-Team und hatte somit immer top Betreuung sowie Material und eine tolle Zeit mit meinen Teamkollegen und Kolleginnen. Ich konnte alle drei Rennen mit einem Sieg beenden.

Danach ging es mit einem gut besetzten C1 Rennen in Italien, in San Zeno di Montagna am Gardasee, weiter. Trotz einer leichten Verkühlung am Anfang der Rennwoche, konnte ich das Rennen gewinnen.

Endlich hatte ich genug Punkte und rutschte auf der Weltrangliste auf Platz 1!

Daraufhin folgte die Kamptal Trophy in Niederösterreich. An diesem Tag kam ich einfach nicht in den richtigen Flow. Ich litt sehr auf den Anstiegen und es war ziemlich kalt. Ich kämpfte bis zum Ende und musste mich mit Platz drei und einem großen Rückstand abfinden.

Das nächste Rennen fand in Nals, Südtirol statt. Das Rennen der Juniorinnen ist wie jedes Jahr stark besetzt und bekannt für einen langen Anstieg und eine lange, technische Abfahrt zwischen Apfelbäumen. Ein schlechter Start sorgte für Stau am langen Anstieg und die Top-Fahrerinnen konnten sich gleich zu Beginn absetzen. Ich holte Runde für Runde auf und kämpfte am Ende um Platz Drei. Ins Ziel fuhr ich dann als Vierte. Hinter einer starken Schweizerin, ich war durchaus zufrieden mit meiner Performance.

Als nächstes fand bereits die Europameisterschaft Mitte Mai, in Rumänien, in Cheile Grädistei, statt. Der erste Bewerb war der Short Track. Es war enorm matschig und nass. Ich hatte eine selten schlechte Reifenwahl getroffen und nach einem starken Start, machte ich in der ersten Runde bereits einen Bauchfleck und verlor den An-schluss. Das restliche Rennen rutschte ich durchgehend aus und fiel zu Boden. Enttäuscht rollte ich ungefähr als 20. durchs Ziel.

Am folgenden Tag waren wir gestresst, weil wir aufgrund der schlechten Wetterver-hältnisse noch nicht die XCO – Strecke besichtigen konnten. Somit mussten wir sie in einer  Stunde gut hinbekommen. Die erste Abfahrt war enorm rutschig, ich fuhr auf einen Drop zu, rutschte knapp davor schon weg und knallte gegen einen Baum.

Das wars dann für mich mit Rennen fahren für drei Monate. Ich brach mir das Kahnbein und erlitt schmerzhafte Prellungen am Brustbein und dem linken Rippenbogen.

Ich hatte länger mit Atemschwierigkeiten zu kämpfen und konnte mehrere Wochen nicht trainieren, da ich mir das Kahnbein operieren ließ.

Mitte Juni begann ich wieder ein bisschen zu trainieren, zuerst am Ergometer in Zeitfahrposition und dann schon wieder am Bike. Mit einer Doppelschraube im Hand-gelenk versuchte ich mit jeder Einheit, meinen Lenker wieder normal zu halten. Es dauerte eine Weile, da die Hand sehr schwach war, doch ich war motiviert wie nie zuvor, ein gutes Comeback hinzulegen und mit dem Unfall mental abzuschließen.

Ende Juli fuhr ich für drei Wochen nach Livigno ins Höhentrainingslager, um mich auf die Weltmeisterschaft, für die ich mich im Frühling qualifizieren konnte, gut vorzu-bereiten. Mit meinen besten Freunden und Trainingskollegen hatte ich neben guten Trainingseinheiten auch tolle Momente und viel Spaß.

Als es dann nach Pal Arinal, Andorra, zur WM ging, fühlte ich mich gut, aber durchaus noch ermüdet vom Reisestress und den vielen Stunden in der Höhe. Das Team-Relay war mein erster Bewerb seit über drei Monaten.Ich war nervös wie noch nie, konnte trotzdem eine stabile Runde abliefern und mit dem Team wurden wir erreichten wir den achten Platz.

Beim XCO legte ich einen guten Start hin und teilte mir das Rennen bewusst ein, da die Strecke auf knapp 2000 Meter lag. Ich merkte schnell, dass ich so weit war wie vor dem Unfall . Es braucht mehr Zeit, Geduld und konstante Arbeit um in eine Top-Form zu kommen. Dennoch fuhr ich eine solide Weltmeisterschaft und beendete sie als 15. Ich war überglücklich, wieder schmerzfrei Rad fahren zu können und war sehr stolz auf meine Leistung. Meine Trainer gaben mir auch sehr positives Feedback.

Eine Woche später fuhr ich mit meinem KTM-Team zum C1 Rennen nach Metkovic, Kroatien. Es hatte fast 35 Grad. Das Rennen war nicht stark besetz. Mein Körper kam gut mit der Hitze zurecht und ich konnte mit über 15 Minuten Vorsprung gewinnen.

Das letzte Rennen dieser Saison fand in Koppl, Salzburg, statt. Die Strecke war technisch sehr anspruchsvoll und gut besetzt, da meine starke Kollegin aus der Steiermark am Start war. Wir fuhren lange gemeinsam an der Spitze, doch ich merkte schnell, dass ich die besseren Beine hatte. In Runde drei von vier setzte ich mich ab und gewann mit 1:16 Minuten Vorsprung. Bei diesem Rennen hatte ich das Gefühl, meinem Potential wieder näher zu kommen und war glücklich, weil ich die schwierige Saison am Ende so stark beenden konnte.

Somit freue ich mich auf die nächsten Jahre in der U23!

Zum Schluss möchte ich meinem Verein, dem RSV ARBÖ ASKÖ Villach und seinen Sponsoren ein herzliches DANKESCHÖN sagen, weil er mich seit Jahren so großartig unterstützt hat und so viel Interesse an mir gezeigt hat. Ob es die Bereitstellung des Vereinsbusses war, Presseaussendungen, die Begleichung der Nenngelder oder ob es um Vereinsdressen ging, Leistungsprämien etc., Der Verein hat mir sehr geholfen, weil ich weiß, dass es das von anderen Vereinen in dieser Form so nicht gibt.

Ergebnisse

28.02.2024 Salamina Epic Race 1, GRE (C1) – 1. Platz

29.02.2024 Salamina Epic Race 2 (C1), GRE – 1. Platz

02.03.2024 Salamina Epic Race 3, GRE (JS) – 1. Platz

16.03.2024 San Zeno di Montagna, ITA  (C1) – 1. Platz

24.03.2024 KTM Kamptal Trophy, AUT, Langenlois (C1) – 3. Platz

05.04.2024 Marlene Sunshine Race, Nalles, ITA (JS) – 4. Platz

08.05.2024 UEC EM XCC, Cheile Gradistei, ROU – 24. Platz

28.08.2024 UCI WM XCR, Pal Arinsal, AND – 8. Platz

30.08.2024 UCI WM XCO, Pal Arinal, AND – 15. Platz

08.09.2024 UCI XCO Predolac, Metkovic, CRO (C1) – 1. Platz

21.09.2024 Nockstein Trophy, Koppl, AUT (C2) – 1. Platz

Weltrangliste Platz 1.